MariusJung3

 Besuch eines „wunderbaren Negers“, ... äh Schwarzen, ... äh Maximal­pigmentierten...?

(Kb) Eine Doppelstunde der besonderen Art verbrachte die Q2 kurz vor dem Start ihrer Stufenfahrt am Dienstag im Theaterkeller.

Marius Jung, Kabarettist und bekennender „Neger“, hielt einen satirischen Vortrag zum Thema Alltagsrassismus und Eigenheiten der political correctness. Neben Auszügen aus seinen beiden Büchern „Singen können die alle“ und „Moral für Dumme“ präsentierte Marius Jung zahlreiche Beispiele und Anekdoten aus seiner eigenen Biografie, wodurch schnell klar wurde: Gar nichts hält er von einer politisch korrekten Wortverdreherei, die verschleiert, dass eigentlich nicht einzelne Worte „böse“ sind, sondern die mitunter rassistische Haltung, mit der Worte benutzt werden. In politisch korrektem Amtsdeutsch sei er als in Deutschland geborener und aufgewachsener Schwarzer beispielsweise nicht etwa einfach ein „Deutscher“, sondern ein „Mensch mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung“. Diese Unterscheidung sei für ihn – obwohl politisch korrekt – diskriminierender als ein unter Freunden verwendetes „Neger“, bei dem er weiß, dass die Haltung seines Freundes ihm gegenüber eine respektvolle bleibt. Wichtig sei, überhaupt über Begriffe und Haltungen zu reden, um sich ihrer bewusst zu werden oder sie erst bewusst zu machen. Beim „Maximalpigmentierten“ höre aber schließlich alles auf... Die Schüler bekamen einiges zu lachen, aber auch einiges zum Nach-Denken. Vielen Dank an Marius Jung für einen heiteren Vormittag und vielen Dank an den Förderverein, der den Besuch finanziell unterstützt hat!