"Das ist grausam", ...

(KM/WE) ... so lauteten die Worte einer Schülerin, als sie mit den Lebenseinschränkungen der jüdischen Schüler*innen in Köln während des Dritten Reichs konfrontiert wurde.

Diese Worte treffen genauso auf die jüngsten Ereignisse in Halle zu, die leider zeigen, dass auch heutzutage jüdische Mitbürger*innen in Angst leben. Umso wichtiger ist es, dass wir alle uns immer wieder die Grausamkeiten der Nationalsozialisten mahnend in Erinnerung rufen, um gegen dieses gefährliche Gedankengut und die daraus resultierenden Taten anzukämpfen. 

Am Donnerstag, den 10. Oktober 2019, besuchte der Differenzierungskurs "Englisch-Geschichte" der Jahrgangsstufe 9 zum wiederholten Mal den Gedenkort Jawne in der Albertusstraße, wo Dr. Rainer Lemaire als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Arbeitskreises Jawne den Schüler*innen die Bedeutung des ehemals einzigen jüdischen Realgymnasiums im Rheinland eindrucksvoll näher brachte.

Im Fokus standen dabei einzelne Biographien der Schüler*innen der Jawne, die bereits Teil des Unterrichts zum Thema "Kindertransporte" waren. In ausführlicher Recherche widmete sich der Diff-Kurs den einzelnen Schicksalen und erfuhr dabei, dass Erich Klibansky, der Schulleiter der Jawne, 110 Kinder retten konnte. Gleichzeitig wurden viele Mitglieder ermordet, eingeschlossen Klibansky selbst mit seiner Frau und ihren gemeinsamen drei Söhnen. 

An einem möglichen Tagesablauf eines Schülers der Jawne wurde exemplarisch veranschaulicht, wie sehr die jüdischen Gesetze die Grundrechte der betroffenen Menschen einschränkten und die Menschen somit regelrecht schikanierten. Da bleibt ja kaum etwas übrig, was die Menschen noch machen können", fasste ein Schüler erschrocken zusammen."

Dass gerade in Deutschland ein Anschlag auf eine Synagoge geschieht und dabei zwei Menschen ihr Leben verlieren, ließ uns alle in Sprachlosigkeit zurück. Gemeinsam wurde am Löwenbrunnen auf dem Erich-Klimansky-Platz den Opfern des Nationalsozialismus und von Halle gedacht. Am Ende blieben die eindringenden Worte von Herrn Dr. Lemaire präsent. "Es ist keine Option wegzusehen, wir müssen den Mund aufmachen und für unsere demokratischen Werte immer wieder neu kämpfen.“ 

Deshalb freuen wir freuen uns umso mehr, bald die Zeitzeugin Henny Franks zum fünften Mal am Schiller-Gymnasium begrüßen zu dürfen. Sie wird am 07.11 mit den Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 ins Gespräch kommen und für Fragen bereit stehen, ganz nach dem Motto „Wider das Vergessen“.

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