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Informationsabend ½ oder 1 Jahr im Ausland? Bazar und Timo Hardt berichten

"Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon."
Aurelius Augustinus (354 - 430)

(PKE) Gemäß diesem Motto haben sich am Montagabend (19.09.2016) 100 interessierte Schülerinnen, Schüler und Eltern in unserer Mensa getroffen, um sich über die Möglichkeiten zu informieren, während oder nach der Oberstufe ½ oder 1 Jahr im Ausland zu verbringen. Frau Karnbrock-Elle und Herr Venjakob hatten zu diesem Informationsabend eingeladen.

In diesem Jahr konnte die Kölner Freiwilligen Agentur gewonnen werden, um insbesondere den interessierten Schülern aus der Q2 die Möglichkeit eines internationalen Freiwilligendienstes vorzustellen. Frau Mialka und Herr Dwertmann erläuterten hierzu die Formalien und die Einsatzstellen in unseren Kölner Partnerstädten. Sie wiesen auf einen Informationsabend hin, auf dem die Freiwilligenprojekte und ehemalige Freiwillige berichten. Traditionell findet dieser im November statt und sie werden uns rechtzeitig den Termin bekannt geben. Viele Fragen von unseren Schülern aus der Q1 und Q2 hatte aber die Rückkehrerin aus dem internationalen Freiwilligendienst, Bazar zu beantworten. Mit großer Begeisterung berichtete sie von ihrem Auslandsjahr: Sie war ein Jahr alleine als deutsche Freiwillige im Goethe Sprachlernzentrum in Xi’an, China tätig und hat neben ihrer Arbeit einen Sprachkurs besuchen können, so dass sie nun Chinesisch spricht. Für viele der Schüler war dies kaum vorstellbar, so schnell diese fremde Sprache zu erlernen. Bazar berichtete, dass sie u.a. den chinesischen Schülern des Sprachlernzentrums die deutsche Kultur vermitteln musste. Das war für sie als Deutschtürkin eine große Herausforderung, denn Feste wie Ostern und Weihnachten wurden bei ihr zu Hause in Köln ja nicht gefeiert. „Wie hast Du denn Freunde gefunden?“ wollte ein Junge wissen. „Das ging ganz schnell. Im Sprachkurs und auch im Sprachlernzentrum, denn die Chinesen sind sehr sehr gastfreundlich.“, entgegnete Bazar. „Konntest Du gleich einkaufen gehen?“ „Ja, die ersten zwei Wochen waren ein wenig schwierig, da in Xi’an kaum jemand auf der Straße Englisch spricht, aber die Mitarbeiter meiner Einsatzstelle oder auch die Schüler dort haben mir immer sehr geholfen. Und schon nach wenigen Tagen habe ich mich getraut, alleine einzukaufen.“ Auf Aspekte der Unterkunft, der ärztlichen Versorgung und finanziellen Unterstützung zielten dagegen die Fragen der interessierten Eltern. Bazar machten den Schülern Mut, sich als internationaler Freiwilliger nicht nur einer sozialen und kulturellen Aufgabe zu widmen, sondern auch auf diese Weise ein Land und seine Menschen kennenzulernen. Besonders das Reisen (auch alleine) hätte sie sehr genossen und viel vom Land und den Menschen kennen gelernt.

Anschließend standen Fragen im Raum „Darf ich aufgrund meiner schulischen Leistungen ½ oder ein Jahr in der Schule fehlen? Welchen Notendurchschnitt brauche ich?“ Herr Venjakob erläuterte hier die schulischen Formalien für einen Auslandslandsaufenthalt während der Schulzeit in der EF und Q1. Gerade Schüler mit dem Wunsch, das Latinum zu machen, müssen sich genau überlegen, wann und wie lange sie ins Ausland gehen wollen. Viele Eltern zeigten sich hier auch besorgt, dass ein Auslandsjahr immer zu einer Wiederholung der Stufe führen würde. Herr Venjakob beruhigte hier. Sicher spielen die Leistungen nach der Rückkehr eine Rolle, aber er wies darauf hin, dass mit jedem Schüler/jeder Schülerin in einem persönlichen Gespräch das Jahr und die Rückkehr im Vorfeld genau besprochen werden.

Dieses hat auch Timo Hardt, Schüler der Q1, getan und war im 2. Schulhalbjahr der Q1 ½ Jahr in Neuseeland. „Warum Neuseeland“, fragten ihn direkt Schüler. „Hier waren auch schon meine Geschwister und ich musste einfach mal ‚raus aus der Schule. Ich habe gemerkt, dass der Start in der Q1 für mich nicht so gut verlief und ich habe mich entschieden, die Q1 zu wiederholen. Also wollte ich in ein Land, in dem Englisch gesprochen wurde, da ich den Leistungskurs Englisch gewählt habe.“ Diese Ehrlichkeit beeindruckte Schüler und Eltern gleichermaßen. Und dann prasselten die Fragen auch auf Timo ein. „Wo hast Du gewohnt“ Hast Du Freunde gefunden? War die Schule schwer? Musstest du Klausuren schreiben? Hast Du Sport machen können? Wie hoch war Dein Taschengeld? Wie war die Rückkehr? Was ist mit Deinen Freunden in Deutschland?. Timo stand locker und aufgeschlossen Rede und Antwort. Dem ein oder anderem in der Mensa hat er so sicher seine Bedenken nehmen können.

Welche Varianten gibt es, ½ oder ein Jahr im Ausland zu verbringen? In welches Land sollte ich am besten gehen? Soll ich das Auslandsjahr privat organisieren oder eine Organisation in Anspruch nehmen? Diese Fragen versuchte zum Ende Frau Karnbrock-Elle zu beantworten. Die Möglichkeiten, bei Freunden oder Familien ½ oder 1 Jahr im Ausland zu leben, durch Austausch mit unseren Partnerschulen in Turku (Finnland) und Tours (Frankreich) oder ein Land mit einer Austauschorganisation zu wählen, ist immer eine individuelle Entscheidung. Während man über die Austauschorganisationen auf „Informationsmessen Auslandsjahr“ oder in Büchern einen sehr guten Überblick bekommt, unterstützt das Schiller-Gymnasium interessierte Eltern bei der Suche nach einem Austausch mit unseren Partnerschulen. Da solch ein Auslandsjahr immer ein einmaliges Erlebnis und eine einzigartige Erfahrung ist, sind die Fragen und Möglichkeiten auch immer individuell. Frau Karnbrock-Elle bittet daher Interessenten, sich mit Ihr in Verbindung zu setzen, um ein Austauschjahr – auch ohne Austauschorganisation – zu besprechen.

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Informationen für Interessenten
petra.karnbrock-elle[at]schillergymnasium-koeln.de
martin.venjakob[at]schillergymnasium-koeln.de
www.koeln-freiwillig.de
www.weltweiser.de

Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh. Der Ratgeber zum Schüleraustausch mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen für 18 Gastländer, 15., vollst. überarbeitete und erweiterte Auflage, weltweiser Verlag 2016, 584 Seiten, 18.50 Euro, ISBN 978-3-935897-32-7