Die Abschlussfahrt der Q2

(Hannah Buhl, Q2) Für viele Schüler*innen ist die Abschlussfahrt in der 12 wohl eine Sache, die bis zum letzten Moment unendlich weit weg scheint, vielleicht noch nicht mal im Bewusstsein angekommen ist, bis es eben so weit ist.

Das Höchste, was wir noch mitbekommen, ergibt sich aus Freundschaften mit älteren Schüler*innen oder Kommentaren von Lehrer*innen im Unterricht, die von traumhaften Landschaften, dem unterirdischen Frühstück, oder unsagbaren Vergehen einzelner Schüler*innen handeln, die unter keinen Umständen nachzuahmen sind.

Da waren wir dann, der Jahrgang 2020 in zwei Busse gepackt über Basel, Mailand, Rom und schließlich Neapel auf dem Weg ins Bleu-Village in Meta di Sorrento, Italien. Für eine Woche in die Sonne, beglückt von der Begleitung unserer Stufenleiter Herr Nienberg und Herr von Niesewand, Frau Karnbrock-Elle (in Sorrent hat sich dann aber doch die Kurzfassung PKE etabliert), Frau von Würzen und Herr Hörster, die umgekehrt selbstverständlich ebenso beglückt waren, die Woche mit uns zu verbringen. Alle beglückt also, und deswegen hochmotiviert in der Absolvierung des Programms, welches daran erinnerte, dass die umgangssprachlich genannte „Abschlussfahrt“ eben  doch auch eine „Studienfahrt“ ist.
Unter dem bildungstechnischem Aspekt tun sich diverse Bereiche auf, in denen allen Schüler*innen und Lehrer*innen Bereicherung erfahren durften. In Neapel wurden wahlweise die Katakomben oder das Nationalmuseum besichtigt sowie eine Stadtführung besucht. In Pompeji wurde das Gelände in Gruppen erkundet, wobei jede*r einen Kurzvortrag zu einem bestimmten Thema hielt. Auch auf Capri gab es Angebote, von denen der ausgedehnte Spaziergang zum Natursteinbogen „Arco Naturale“ gerne wahrgenommen wurde. Einfach schön war auch der Tag entlang der Amalfi Küste, mal auf dem Boot, mal auf festem Boden und ebenso unser letzter Tag, der ganz frei von Verpflichtungen war. Wer es als bereichernd empfand, zwischen 6 und 7 Uhr aufzustehen, um zwischen 8 und 9 das Tagesprogramm zu starten, kam ebenfalls stark auf seine Kosten. Letztendlich aber haben das Programm und auch das frühe Aufstehen ihren Teil zur guten Stimmung beigetragen, allein durch die abendlichen Ansprachen der Stufenleiter, bei denen viel gelacht wurde.

Gelacht wurde sowieso viel. Im Bus, am Strand, im Wasser, während der kompetenten Vorträge in Pompeji, abends (aber nach 11 nur im eigenen Bungalow, wir sind ja keine Wilden), besonders am letzten Abend, an dem sich auch einige Lehrer*innen- Namen werden nicht genannt- blicken ließen, nach einer ergreifenden Rede an demselben Abend, auf der Rückfahrt und auch im Nachhinein, wenn sich an Momente erinnert wird.
Man würde meinen, dass wir uns nach fast 8 Jahren zusammen am Schiller kennen. Das haben auch die meisten Menschen von uns geglaubt. Aber wir verändern uns stetig, und zuhause in Köln ist es nun mal allzu bequem, sich immer mit denselben „sicheren“ Menschen zu umgeben. Tatsächlich hat uns Sorrent neben Kultur und Sonne etwas viel Schöneres gegeben: Nähe und Solidarität. Klassenfahrten im Allgemeinen haben so etwas an sich, was es einfacher macht, über den Schatten der eigenen Freundesgruppe zu springen und auf Menschen zu zugehen, die wir entweder von früher oder gar nicht richtig kennen. Im Endeffekt haben wir uns -nach dem ganzen Druck der aus Gruppenbildung und Vergleichszwängen entsteht- nämlich doch lieb. Wir werden zusammen erwachsen und voneinander geprägt. Auf der Abschlussfahrt hat sich unter der Oberfläche eine Akzeptanz füreinander manifestiert, und die Erkenntnis, dass es wirklich viele nette Menschen da draußen gibt.

Vielen Dank an alle, alle Lehrer*innen, die Busfahrer und diejenigen die sich um den Pulli gekümmert haben. Es gibt manche Dinge, die sind anders schön, und Sorrent gehört dazu.