Der ehemalige Lateinkurs 7 im Exkursionsfieber

(SÜ) Die Workshop-Reihe begann mit der Exkursion ins Römisch-Germanische Museum. Hier erhielten wir zunächst eine kurze theoretische Einführung zum Thema „Mosaike“, von wem und wie sie hergestellt wurden, welche Techniken sich entwickelt hatten, und auch, wie man sie bei einem Umzug des Museums „retten“ bzw. von einem Ort zum anderen transportieren kann.

Das große Dionysos-Mosaik und das Philosophen-Mosaik dienten als Anschauungsbeispiele, manchmal war es gar nicht so leicht, zu „entziffern“, was genau dargestellt war, Hintergrundkenntnisse aus dem Lateinbuch stellten sich da als hilfreich heraus. Im anschließenden praktischen Teil wurde zunächst geübt, kleine Mosaiksteine aus größeren Platten mit Hilfe einer Zange „herauszuknacken“, was nach einer gewissen Zeit doch ziemlich anstrengend war, so dass man die Arbeit der Mosaikhersteller doch noch mehr schätzen lernte. Der nächste Schritt war das Zeichnen einer Vorlage (Krug, Vogel, Muster etc.) und das entsprechende Legen der Steinchen (wobei heftige Bewegungen, Niesen oder Husten zum Verhängnis werden konnten …). Im letzten Schritt wurde eine Platte mit Klebstoff aufgelegt und das ganze musste trocknen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, sowohl die kleinen Platten als auch das „Kursmosaik“ als Gesamtkunstwerk, bestehend aus allen einzelnen Platten der Schüler. Insgesamt ließ es sich im klimatisierten Museum bei den tropischen Temperaturen gegen Schuljahresende gut aushalten, allerdings musste der Kurs auch tapfer länger aushalten, während der normale Schulunterricht wegen der Kurzstunden schon früher beendet war.

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Am Donnerstag der Sprachentage haben wir uns dann eine Woche später morgens um 08.15 Uhr am Bahnhof Süd getroffen, um nach Nettersheim aufzubrechen. Nach einstündiger Fahrt dort angekommen, wurden in einer nachgebauten römischen Taverne zunächst die römischen Essgewohnheiten (Essen im Liegen, Speisenfolge etc.) besprochen und erklärt, woher diese Informationen stammen (antike Kochrezepte, Gedichte, Mosaike, Malereien etc.). Anschließend ging es an die Praxis und nach einigen leicht abgeänderten Kochrezepten des Apicius wurden Gerichte wie Obst- und Brotsalat, Brötchen, Klöße und Kräuterkäse zubereitet, gegessen und von uns bewertet. Trotz der anfänglichen Skepsis gegenüber den teilweise unbekannten Gewürzen und Mischungen war nachher fast alles aufgegessen! (Anmerkung: Ein Dank an den Kurs, der wirklich zügig und sorgfältig beim Aufräumen geholfen hat, damit es schnell weitergehen konnte). Nach einstündiger Mittagspause erfolgte wieder ein Theorieteil zum Thema „Römisches Handwerk“ (welche Handwerker gab es, wie waren sie organisiert etc.). Der Praxisteil bestand hierbei in der Herstellung von Amuletten, Spielfiguren, Würfeln, Lämpchen o.ä. aus Ton.

Anmerkung zur Mittagspause: Diese wurde bereichert durch den Fund eines nicht antiken Kuhschädels (!), aufgespießt auf einem Stock. Leicht irritiert wurde der Fund von uns zunächst zur Museumsinformation gebracht, die uns erlaubte, diesen Überrest eines Eifelbrauches (?!) mit nach Hause (zum Schiller-Gymnasium) zu nehmen, wo ihn die begeisterten Entdecker zum Klassentier machen wollten, ein denkwürdiger Abschluss dieses ereignisreichen Tages :-)

Vincent van Hoof und Martin Nguyen