Das Unterrichtsfach Pädagogik (oder Erziehungswissenschaft genannt) stellt neben Geschichte, Erdkunde, Sozialwissenschaften, etc. ein Fach aus dem Bereich der Gesellschaftswissenschaften dar. Unter Pädagogik werden sowohl alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens als auch die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit verstanden. Es stellt zudem einen Beitrag zur wissenschaftlichen Bildung als auch eine Hilfe zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung dar.

Am Schiller-Gymnasium wird das Unterrichtsfach Pädagogik ab der Jahrgangsstufe 10 (EF) als Einführungskurs sowie darauf aufbauend in den Jahrgängen 11 und 12 (Q1, Q2) als Grund- und Leistungskurs unterrichtet.

 

Einführungsphase

Wer kann Pädagogik wählen? Jeder der Interesse hat! Es ist keinerlei Vorwissen von Nöten, um dem Unterricht folgen zu können. Voraussetzung ist die Bereitschaft, text- und theoriebasiert zu arbeiten und aus den daraus erschlossenen Inhalten Handlungsoptionen abzuleiten.

In der Einführungsphase wird Pädagogik dreistündig unterrichtet. Die erarbeiteten Inhalte werden dabei pro Halbjahr im Rahmen einer Klausur überprüft.

Inhalte: Im ersten Halbjahr der Einführungsphase werden die Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden Fragen, Begriffen und Methoden der Pädagogik vertraut gemacht. Inhaltlich handelt es sich dabei konkret um folgende Aspekte:

Fachliche Inhalte EF / 1. Halbjahr

  • Das Individuum im Erziehungsprozess, z. B. Was ist Erziehung? Was ist Sozialisation?; familiäre und außerfamiliäre Erziehung, etc.
  • Erziehungsverhalten und -praktiken, z. B. Erziehungsstile, -ziele, -methoden, etc.
  • Erziehung im historischen und kulturellen Kontext

Fachliche Inhalte EF / 2. Halbjahr

  • Entwicklung: Lernen, Reifung, Prägung, Intelligenz und Begabung
  • verschiedene Lerntheorien
  • Medienpädagogik

 

Hinweis: Derzeit wird das schulinterne Curriculum für die Qualifikationsphase in dem Fach Pädagogik überarbeitet. Die nachfolgenden fachlichen Inhalte sind nicht länger gültig, sie dienen lediglich einer ersten Orientierung!

Qualifikationsphase 1

Wer kann Pädagogik wählen? Alle, die Pädagogik in der Einführungsphase als Unterrichtsfach hatten.

Im Rahmen der Qualifikationsphase werden aufbauend auf die Einführungsphase anthropologische, entwicklungspsychologische und sozialtheoretische Kenntnisse, Theorien und Modelle vermittelt sowie deren Bedeutung für die Entwicklung eines Kindes bis zum Jugendalter reflektiert.

In der Qualifikationsphase 1 wird Pädagogik dreistündig im Grundkurs und fünfstündig im Leistungskurs unterrichtet. Die erarbeiteten Inhalte werden dabei pro Halbjahr im Rahmen von zwei Klausuren überprüft.

Fachliche Inhalte Q1 / 1. Halbjahr

  • Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit: Was benötigen Kinder, um sich physisch, psychisch und sozial stabil zu entwickeln? Wie können Kinder in diesem Entwicklungsprozess pädagogisch unterstützt und gefördert werden?

Fachliche Inhalte Q1 / 2. Halbjahr

  • Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugendalter: Warum und wie  können Entwicklung und Sozialisation im Jugendalter krisenhaft verlaufen? Wie kann Pädagogik präventiv und intervenierend eingreifen?

 

Qualifikationsphase 2 

Aufbauend auf die Inhalte der Qualifikationsphase 1 wird in der Qualifikationsphase 2 weiterhin im Grundkurs dreistündig und im Leistungskurs fünfstündig unterrichtet. Die erarbeiteten Inhalte werden dabei pro Halbjahr im Rahmen von zwei Klausuren überprüft.

 Fachliche Inhalte Q2 / 1. Halbjahr

  • Normen und Ziele in der Erziehung: Wie kann und wird Bildung und Erziehung durch Staat und Gesellschaft beeinflusst oder gar instrumentalisiert? Wie müssen bildende, staatliche und gesellschaftliche Institutionen gestaltet sein, um Menschen in ihrer Entwicklung zu mündigen Bürgern zu stärken?

Fachliche Inhalte Q2 / 2. Halbjahr

  • Identität: Wie entwickelt sich Identität (stimmiges Selbstbild) im Spannungsfeld von Individualität und Anpassung?

 

Neben der Erarbeitung theoretischer Inhalte ist ein weiteres Ziel des Pädagogikunterrichts die Förderung der Selbstkompetenz des Einzelnen, u. a. durch biografisches Lernen.