Ein großes Wort am Anfang: Kreativität

Was bedeutet Kreativität im Kunstunterricht? Es geht darum, Ideen zu entwickeln und durch das Kennenlernen anderer Ideen von Mitschüler*innen und Künstler*innen die eigenen Ansätze zu überarbeiten. Besonders bei größeren Projekten oder in der Werkstattarbeit, aber auch schon in kleineren stärker angeleiteten Aufgaben möchten wir den Kindern und Jugendlichen den Raum bieten, sich hier selbstständig auf den Weg zu machen.

Kreativität äußert sich in vielen Formen und erfordert oft viel Mut: Mut zum eigenen Ausdruck, Mut, sich in ein künstlerisches Abenteuer zu begeben, Mut, sich auszuprobieren und keine Angst vor dem Scheitern zu haben – auf diesem Weg möchten wir unsere Schüler*innen im Kunstunterricht herausfordern und begleiten. Die Problemlösekompetenz, das Selbstbewusstsein und das prozessorientierte Denken, das sie hierbei erwerben, werden sie ihr ganzes Leben begleiten – nicht nur, wenn sie sich mit Kunst beschäftigen!


Das Fach Kunst am Schiller

In unserer Welt begegnen Kinder und Jugendliche immer mehr einer Bilderflut in den Medien und sind durch die neuen Entwicklungen zunehmend selbst Teil dieser Bilderwelt (z.B. durch Selfies, Fotoposts auf Facebook und Instagram). Hier hat der Kunstunterricht eine besondere Aufgabe. Wir Kunstlehrer*innen am Schiller sehen diese darin, die Kinder und Jugendlichen in die Lage zu versetzen, mit diesen Bildwelten umzugehen, sie zu verstehen und dadurch selbst aktiv ihre eigene Umwelt in den verschiedensten Bereichen mitgestalten zu können. Dies hat besonders mit einer Schulung von ästhetischer Wahrnehmung und der Sensibilisierung für verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten zu tun.

Die Grundbereiche der Kunstdidaktik – Produktion und Rezeption – gehen dabei Hand in Hand und versetzen Schüler*innen in die Lage, das Handwerkszeug für die Entschlüsselung und Wirkungsweisen von Bildern zu erlangen, aber auch selbsttätig den eigenen Gedanken, Gefühlen und Meinungen durch praktische Arbeiten einen Ausdruck zu verleihen. Hierbei steht besonders in der Unterstufe die Lust am praktischen Arbeiten mit verschiedenen Materialien und Techniken im Vordergrund. Das Spektrum umfasst hier z.B. das experimentelle Arbeiten mit Materialien, Farbenlehre, perspektivisches Zeichnen, dreidimensionales Gestalten und Bauen bis hin zum mimetischen Porträtzeichnen (vgl. auch unsere Curricula). Das praktische Arbeiten gelingt besser und wird erst dann durch neue Ideen und Eindrücke bereichert, wenn das eigene Tun reflektiert und in Worte gefasst wird. Die dritte wichtige Säule ist deshalb die der Reflexion. Im laufenden Unterricht aber auch in unserer Skizzenbucharbeit werden die Schüler*innen immer wieder dazu motiviert, ihre Ideen zu reflektieren, zu bewerten und in Bezug zu setzen zu ihrer Umwelt.

 

Das Skizzenbuch

Die Arbeit mit dem Skizzenbuch ist mittlerweile ein fest verankerter Bestandteil der kunstpädagogischen Arbeit bei uns am Schiller. In der Erprobungsstufe oft noch in Heftform, später dann in selbstgestalteten Skizzenbüchern, schaffen wir hier einen Ort, an dem der Prozess einer Arbeit – von der ersten Ideenskizze, über die Sammlung zu verschiedenen Themen, eigene Notizen, Ergänzungen durch Alltagsbezüge und Internetrecherchen bis hin zur Reflexion des Arbeitsprozesses – festgehalten und dokumentiert wird. Den Altersstufen entsprechend bauen wir diese Arbeit im Skizzenbuch von der Jahrgangsstufe 5 bis in die Oberstufe aus. Auch diese Arbeit ist immer ein Wechselspiel zwischen eigener Gestaltung (Produktion), kleineren Aufgaben zur Rezeption von Kunstwerken (z.B. kürzere Texte, Bildersammlungen, Recherchen) und dem Nachdenken über das eigene Tun (Reflexion) und das, was andere (Künstler*innen) schon ähnlich oder ganz anders gemacht haben. Hier finden Sie Schülerbeispiele und weitere Informationen zum Skizzenbuch.

 

Ausstellungskultur am Schiller

Das Ausstellen der entstandenen Arbeiten ist selbstverständlicher Bestandteil und wichtiger Abschluss des obengenannten Prozesses. An unterschiedlichen Orten des Schulgebäudes, auf der Kulturseite der Schulhomepage und zu besonderen Anlässen in der Aula nutzen wir die Möglichkeit zur Präsentation. Die Schüler*innen können so ihre Arbeiten einem großen Publikum zeigen, sich gegenseitig die entstandenen Werke erklären und lernen implizit über die Jahrgangsstufen hinweg viele Arbeitsweisen und Techniken kennen.

 

Projektkurs

Im Projektkurs nutzen wir eine besondere Form des freien Arbeitens im Fach Kunst. Ausgehend von einer Projektidee entwickeln die Schüler*innen in der Q1 über ein ganzes Schuljahr hinweg ihr eigenes Konzept, ihre eigene künstlerische Arbeit und organisieren zum Abschluss gemeinsam eine Ausstellung. Eine tolle Erfahrung, die den Prozess des künstlerischen Arbeitens in besonderer Weise ermöglicht. Weitere Informationen zum Projektkurs finden Sie hier.