Digitales Lernen mit dem iPad

Seit dem Schuljahr 2022/2023 werden in den 7. Klassen des Schiller-Gymnasiums verbindlich iPads im Unterricht eingesetzt. Die wichtigsten Informationen zum Projekt finden Sie auf diesen Seiten.

Die Projektidee

Das Schiller-Gymnasium nahm ab dem Schuljahr 2016 am Projekt „Digital Schools Cologne“ teil. Ziel des Projektes war es „Schulen zu befähigen, digitale Medien im Unterricht einzusetzen“ und den „Aufbau eines schul(form)übergreifenden Netzwerkes, welches zum Erfahrungsaustausch und zur Erarbeitung der verschiedenen Themen dient“, zu ermöglichen.

Im Rahmen dieses Projekts bildete sich die Steuergruppe und der Arbeitskreis „Digitales Lernen“ am Schiller-Gymnasium. In der Steuergruppe „Digitales Lernen“ entwickelte sich während dieser Projektphase die Idee, allen Schüler*innen am Schiller-Gymnasium das Lernen mit einem digitalen Endgerät zu ermöglichen.

Nach vielen Vorgesprächen und Diskussionen sowohl im Arbeitskreis, der immer unter Beteiligung zahlreicher Eltern und Schüler*innen stattfand, als auch in der Steuergruppe wurde die Lehrerkonferenz an einem pädagogischen Konferenztag am 25.11.2020 erstmalig über die Ideen, Zeitpläne und Konzepte zur Ausstattung unserer Schüler*innen mit einem eigenen digitalen Endgerät informiert. Die Lehrerkonferenz gab der Steuergruppe und dem Arbeitskreis mit großer Mehrheit den Auftrag, die bestehenden Konzepte weiterzuentwickeln und der Schulgemeinde vorzustellen.

Am 21.09.2021 stimmten dann Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen dem erarbeiteten Konzept zu. Am 30.09.2021 votierte auch die Lehrerkonferenz – wieder mit einer klaren Mehrheit – für den Projektbeginn zum Schuljahr 22/23 für die 7. Klassen und zum Schuljahr 24/25 für die Schüler*innen der Einführungsphase. Auf der sich anschließenden Schulkonferenz wurde dieser Beschluss bestätigt, so dass das Projekt im Schuljahr 2022/2023 starten konnte.

Ziele des Projekts

Der Einsatz digitaler Endgeräte soll kein Selbstzweck sein. Sie sollen eine zeitgemäße Lernkultur unterstützen und fördern und die Schüler*innen auf die Lebenswelt vorbereiten. Die folgenden Ziele können durch das Konzept realisiert werden. Diese Zusammenstellung ist nicht vollständig, sie dient als Vorschlag und soll durch die beteiligten Gremien und die Fachgruppen kontinuierlich erweitert und ausgeschärft werden.

(1) Die Schüler*innen erlangen Medienkompetenz gemäß Medienkompetenzrahmen NRW.

Zur Entwicklung eines sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgangs mit Medien hat auch das Schiller-Gymnasium ein Medienkonzept gemäß Medienkompetenzrahmen NRW erstellt. Die Ziele unseres Medienkonzepts sind durch eine 1:1-Ausstattung (1 Gerät pro Schüler*in) deutlich besser umsetzbar.

(2) Das selbstständige, selbstgesteuerte und kollaborative Lernen sowie das Ansprechen verschiedener Lernzugänge wird gefördert.

Der Einsatz digitaler Geräte kann die Möglichkeiten hier stark erweitern. Wichtig: Es sollen keine anderen wertvollen Bausteine und Methoden ersetzt werden. Hier haben wir schon viele positive Erfahrungen mit folgenden Methoden machen können:

  • (Hör- und Seh-)Verstehen im eigenen Tempo und bei Bedarf mehrfach 
  • Interaktive Übungen mit Selbstkontrolle
  • Digitale Schulbücher (und dazugehörige Medienpakete, die in der Papierversion nicht verfügbar sind, wie Hörtexte, Videos, Erklärvideos, Zusatzübungen zur Binnendifferenzierung)
  • Eigene Audioaufnahmen machen (Podcast, Hörspiel, etc.)
  • Eigene Videos erstellen (z.B. eigene Erklärvideos)
  • Kollaborative Tools nutzen (padlet, Edupad, …)
  • Zugriff auf unser Lernmanagementsystem und eigene Dateien auch in der Schule

(3) Die Möglichkeiten der Binnendifferenzierung und der individuellen Förderung werden gestärkt.

Lernumgebungen, Lerninhalte, Lernzeiten, Lerntempo oder Lernhilfen können bei Verfügbarkeit eines digitalen Endgeräts schneller individuell zur Verfügung gestellt und angepasst werden.

(4) Der kritische Umgang mit digitalen Medien wird geschult

Schüler*innen lernen digitale Medien als Hilfsmittel des Wissenserwerbs kennen und können bewusst Entscheidungen gegen den Nutzen digitaler Medien treffen, indem sie lernen, Chancen und Risiken des Mediums zu bewerten.

(5) Chancengleichheit

Einzelne Schüler*innen sollten nicht aufgrund fehlender Ausstattung mit einem digitalen Endgerät oder der eigenen Kompetenz im Umgang damit benachteiligt sein. Eine 1:1-Ausstattung und die Nutzung der Geräte im Unterricht wirken dem entgegen. Die Bedeutung dieses Punktes haben die Schulschließungen während der Pandemie deutlich gemacht. 

Entscheidung für das Apple iPad

Bei der Wahl eines digitalen Endgeräts für die Schüler*innen bietet ein Tablet deutliche Vorzüge gegenüber Laptop bzw. Convertible. Tablets sind in der Anschaffung günstiger, deutlich leichter, haben eine höhere Akkulaufzeit und sind aufgrund fehlender beweglicher Teile (z.B. Lüfter) weniger störanfällig. Tablets haben zwar einige Einschränkungen (weniger Speicherplatz, kein vollwertiger Dateimanager, keine Tastatur), diese Einschränkungen sind für den Betrieb im schulischen Alltag aus unserer Sicht unwesentlich bzw. können beseitigt werden (Cloudspeicher unter MS365, Tastaturhülle und Eingabe über Stift möglich). Wichtig ist uns als Schule auch eine einheitliche Gerätewahl, da dies die Betreuung der Schüler*innen im Unterricht für die Lehrkraft deutlich vereinfacht. Aufgrund der durch die Stadt Köln bisher geschaffenen Infrastruktur und die getätigten Anschaffungen verständigte sich die Schulgemeinde auf den Einsatz von Apple iPads. Die Schule ist bereits in fast allen Räumen mit AppleTV ausgestattet, NetCologne betreibt für das Schiller ein „Mobile Device Management“ (MDM), in das schülereigene Geräte aufgenommen werden können, das Kollegium (Dienstgeräte) und die Schüler*innen (Leihgeräte) sind im Umgang mit den Apple-Geräten bereits vertraut. Die Geräte können über die Apps „Lehrer“ (zur Vorbereitung des Unterrichts) und „Classroom“ (zur Organisation des Unterrichts) durch die Lehrer*innen optimal für den Unterricht genutzt werden. Das iPad bietet zudem weitere Vorteile gegenüber Tablets anderer Hersteller: via Airdrop können Dateien ohne WLAN ausgetauscht werden, bei Verlust oder Beschädigung kann die Schule Leihgeräte zur Verfügung stellen, das iPad besitzt ein für das Tablet optimiertes Betriebssystem (iPadOS), das System läuft äußerst stabil, ist geschlossen und verhindert so Missbrauch und erhöht die Sicherheit vor Schadsoftware. Viele Apps, die unter iPadOS geladen werden können, sind unter anderen Systemen nicht verfügbar. Zudem haben die Geräte eine hohe Wertstabilität und können ggf. auch wieder verkauft werden.

Zeitplan

Die Einführung der 1:1-Ausstattung mit Apple iPads startete in der 7. Klasse zum Schuljahr 2022/2023. Die 7. Klassen werden ab diesem Schuljahr jährlich etwa um die Herbstferien mit den neuen Geräten ausgestattet. Zum Schuljahr 2024/2025 sollen auch die Schüler*innen der Jahrgangsstufe EF (Einführungsphase) jährlich mit iPads ausgestattet werden. Es ergibt sich nach diesem Zeitplan eine Vollausstattung zum Schuljahr 2026/2027. Die verbleibenden iPads, die im Schulbesitz sind, sollen spätestens ab diesem Schuljahr in den Klassen 5 und 6 als Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden.

Anschaffung und Förderung

Für die Anschaffung der Geräte haben wir uns nach intensiver Recherche für die „Gesellschaft für digitale Bildung“ (GfdB) als Partner entschieden. Die Anschaffung der Geräte erfolgt aus freiwilliger Basis. Wer kein eigenes Gerät bestellen möchte, hat die Möglichkeit, ein Leihgerät zu erhalten. Leihgeräte, Stifte und Tastaturen sind im Besitz der Schule und wurden teilweise durch den Schulträger zur Verfügung gestellt. Einen großen Anteil an der Anschaffung und Ausstattung an unserer Schule hat auch der Förderverein am Schiller-Gymnasium, der uns bei der Anschaffung von Leihgeräten, Tastaturen und Stiften in großem Umfang unterstützt.

Der Förderverein bietet auch Hilfen bei der Finanzierung der eigenen Geräte an. So werden alle Familien, die ein iPad für ein zweites Geschwisterkind am Schiller-Gymnasium anschaffen wollen, mit einer 50%igen finanziellen Förderung unterstützt. Auch andere Familien, die sich finanzielle Hilfe wünschen, können unterstützt werden. Hier ist in Absprache mit dem Förderverein eine Teil- oder Vollfinanzierung durch den Förderverein möglich. Für den Eigenanteil ist dann auch eine Ratenzahlung möglich.

Auch bereits im Besitz von Familien befindliche Geräte können und sollen im Unterricht verwendet werden, da wir die vorhandenen Ressourcen natürlich schonen und nutzen wollen. Es muss sich hierbei aber um aktuelle iPads handeln. Die genauen Informationen, welche Geräte eingesetzt werden können, werden zum Zeitpunkt der Anschaffung jeweils mitgeteilt.

Evaluation

Das Projekt wird regelmäßig evaluiert. Die jährliche Evaluation, die in der Woche vor den Osterferien stattfinden soll, bezieht Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen ein. Die Ergebnisse werden dann auf einem Elternabend und den Gremien der Schule vorgestellt und diskutiert. Anpassungen am Projekt sollen gemäß den Evaluationsergebnissen noch im Schuljahr vorgenommen und kommuniziert werden.