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ak mensa 2015

Schiller-Gymnasium – eine Good Practice Schule in Sachen Mittagsverpflegung

Das Schiller-Gymnasium ging 2010 mit dem ersten Jahrgang (5.Klasse) in den gebundenen Ganztag über. Im Februar 2011 wurde das Ganztagskonzept mit der Eröffnung einer eigenen Mensa komplettiert, die in Kooperation mit dem Nachbargymnasium genutzt wird. Auch wenn diese Mensa derzeit noch eine provisorische Lösung in Form einer Containerbauweise darstellt, so kann sie als vollwertige Mensa genutzt werden. Zuvor musste die Schule mit einer Übergangslösung leben. Eine mobile Warmverpflegung in einem dunklen Raum ohne Tageslicht führte bei den Schülern/-innen und Lehrern/-innen zu einer geringen Akzeptanz. Nur wenige Schüler/innen fanden sich in dem Provisorium „Aula als Mensa“ wieder, sodass viele nach außerschulischen Alternativen suchten. Ein gutes Verpflegungskonzept musste her, um auch dem Anspruch der Ganztagsschule gerecht zu werden. So stiegen die Schulleitungen beider Gymnasien und die Ganztagskoordinatoren gemeinsam in die Planung einer neuen (provisorischen) Mensa ein.

Gründung eines Arbeitskreises

Die Schulleiterin Anni Schulz-Krause und die Ganztagskoordinatorin Petra Karnbrock-Elle gründeten im August 2010 eine Arbeitsgruppe, bestehend aus einer paritätischen Besetzung von Eltern, Schülern/-innen, Lehrern/-innen, dem Sonnentiger e.V. (Trägerverein des Ganztages) des Schiller- und EvT-Gymnasiums. Arbeitsauftrag des neuen und schulübergreifenden Arbeitskreises war es, ein geeignetes Verpflegungskonzept zu entwickeln und zu gestalten, einen gemeinsamen Weg zu finden, den alle Akteure mitgehen können.

Besichtigungsmarathon

Von den Mitgliedern des Arbeitskreises wurden in Schulen der Region im Herbst 2010 zunächst unterschiedlich arbeitende Mensen mit verschiedenen Ausgabe- und Produktionssystemen unter die Lupe genommen und deren Konzepte verglichen. Parallel wurde die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW kontaktiert, die bei der Auswahl Vor- und Nachteile aufzeigte. Schnell entschied sich der Arbeitskreis für ein Ausgabesystem mit einem temperaturentkoppelten (Cook & Chill/Freeze) Verfahren.<

Auswahl eines Caterers

Mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses wurden die Grundlage für ein Verpflegungssystem und Kriterien für die Auswahl des Caterers geschaffen. Probeessen in anderen Schulen fanden dann ab Februar 2011 statt und die in Frage kommenden Caterer wurden aufgefordert, ein Angebot mit dem im Leistungsverzeichnis festgehaltenen Kriterien abzugeben. Der Arbeitskreis beurteilte unter verschiedenen Aspekten wie Angebot und Anzahl der Ausgabestationen, Orientierung am DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung, Ablauf des Bestell- und Abrechnungssystems, Preis und Qualität des Probeessens, die Angebote. Die Entscheidung für einen Anbieter aus Bonn fiel erst im Juni 2011 – kurz vor den Sommerferien und vor der Eröffnung der neuen Mensa. Es war schwer, einen Caterer zur Bewirtschaftung der Mensa des Schiller- und EvT-Gymnasiums zu finden, weil die Anforderungen des Arbeitskreises Mensa damals noch zukunftsweisend waren, während sie heute zum üblichen Standard zählen. Die Entscheidung trafen die Arbeitskreismitglieder gemeinsam und gleichberechtigt.

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Bau des Mensagebäudes

Parallel zu diesen Abstimmungsprozessen wurden die Planung und der Bau des neuen, sehr modernen, an die Umgebung angepassten Mensagebäudes durchgeführt. Karneval 2011 kamen endlich die acht Raumcontainer an und innerhalb von 4 Tagen stand der Rohbau unserer provisorischen Mensa. Durch seine zurückhaltende, aber doch farblich ansprechende rot/grau/weiße Gestaltung wurde der Mensabau zu einem Blickpunkt auf dem Schulhof zwischen den großen Turnhallen. Mit einer großen Glasfront an drei der vier Seiten, die einen „Durchblick“ von innen und nach außen zulässt, mit modern-funktionalen Materialien und Möbeln lädt die Mensa in den Pausen beide Schulgemeinden zum Abschalten und Genießen ein. Ranzenregale als Trennelemente und Regale für kleinere Taschen und Turnbeutel wurden angeschafft. Sie unterteilen den großen Raum in verschiedene Essbereiche. Außerhalb der täglich dreistündigen Mittagsverpflegung kann die Mensa von Schülern/-innen als Aufenthaltsraum (Cafeteria) in ihren Freistunden und abends für kleinere Veranstaltungen wie Informationsabende genutzt werden.

Bei 200 Sitzplätzen im Mensabereich wurde bereits in der ersten Woche nach deren Eröffnung zum Schulbeginn 2011/2012 an der 300er Schülermarke „gekratzt“. Eine Schülerin der 5. Klasse bemerkte damals: „Das ist hier wie in einem Restaurant!“ Der vordere Mensabereich wird von der Schülerschaft während der Freistunden und der kleinen Pausen als Treffpunkt genutzt. Ein schulübergreifender Namenswettbewerb gab der Mensa daher den liebevollen Namen „Meet & Eat“.

Mittlerweile essen regelmäßig rd. 500 Schüler und Schülerinnen in unserer Mensa, ein stolzes Ergebnis!

Vision

Die Mensa zu einem Kommunikationsraum werden zu lassen und eine „Wohlfühlmensa“ zu schaffen, die nicht nur der bloßen Nahrungsaufnahme dient, war der Wunsch aller Beteiligten. Mit unserem Provisorium sind wir einen ersten Schritt gegangen und wurden 2012 zur „Good-Practice-Schule“ in Sachen Mittagsverpflegung von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW gekürt.

Nun steht die Ausweitung und feste Positionierung der in unserem Ganztagskonzept fest verankerten Mittagsverpflegung im Fokus: Wir bekommen in einigen Jahren einen festen Mensabau. Das Containerprovisorium wird entfernt. Mit der Stadt Köln als Bauträger steht der AK-Mensa nun seit gut einem Jahr wieder in einem engen  Abstimmungsprozess, um die Planung und den Bau des neuen, modernen Mensagebäudes mit zu begleiten.

Die Erfahrungen des fünfjährigen Mensabetriebes haben uns gezeigt, dass die bei uns heute praktizierte Ausgabe der Mittagsverpflegung optimiert, noch schülerorientierter und ökologisch durchgeführt werden könnte.

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Unsere neue Idee

Ein Mittagessen mit 100% Bio-Qualität, einer Kombination aus marktfrischen Gemüsen und Obst aus der Region der Schule und hochwertige Convenience-Speisen im Cook-and-Chill-Plus.

„Cook & Chill“ bedeutet „Kochen und Abkühlen“. Die Speisen werden frisch zubereitet, vorgegart und sofort im Schnellkühlungsverfahren auf 3 Grad Celsius abgekühlt. "Plus" bedeutet, dass die Speisen unter Schutzatmosphäre oder Vakuum, also unter Sauerstoffentzug, verpackt werden. Ohne Tiefkühlung und ohne Konservierungsstoffe sind die Mahlzeiten nun haltbar und brauchen später nur noch schonend im Kombidämpfer erhitzt zu werden - erst kurz vor der Ausgabe! Dabei soll das traditionelle Kochen Berücksichtigung finden. Künstliche Hilfsstoffe sollten nicht mehr eingesetzt werden.

In der Organisation gint es nun nicht nur eine Ausgabetheke geben, sondern das Mittagessen wird in Form von Buffetangebot mit bis zu 7 Stationen von der Salatbar bis zum Wokgericht  mit Unterstützung unserer Schüler (Mensahelfer) ausgegeben. Dies ist die perfekte Lösung für große Schülerzahlen. Es vermindert Schlangenbildung und garantiert zufriedene Schüler. Denn jeder kann das essen, was ihm schmeckt, soviel er will (bis auf die Hauptkomponente), und niemand muss mehr sein Essen vorbestellen!

Und wir haben im Sommer 2014 einen Caterer gefunden, der unsere Vision bereits im Schuljahr 2015/2016 umsetzen wird: die Firma Biond GmbH.

Fazit

Ein solches Projekt benötigt im laufenden Schuljahr viel Zeit und intensive Abstimmung (regelmäßige AK-Sitzungen, mindestens ein Jahr Planungsphase, 2-3 Jahre Bauphase, 1,5 Jahre Abstimmungsphase in der Arbeitsgruppe), bis das Ziel erreicht ist. Viele Stolpersteine müssen gemeinsam mit allen Akteuren der Schulverpflegung – Eltern, Schülern und Lehrerschaft, Schulleitung, Trägervereinen, externe Berater wie Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW, Architekturbüro, Caterer, Politik und Kommune (verschiedene Ämter) – überwunden werden. Mit dem neuen Caterer Biond ist ein Teilziel erreicht. Der Neubau folgt. Und die Einbettung des Verpflegungskonzeptes und des pädagogischen Mensakonzeptes in den gebundenen Ganztag wird  zukünftig beim Schiller-Gymnasium auch weiterhin für eine hohe Teilnehmerquote sorgen.